Montbovon — History


Montbovon (Freiburger Patois Monboyon?/i) ist eine Ortschaft im welschen Teil des Kantons Freiburg in der Schweiz. Die früher selbstständige politische Gemeinde fusionierte am 1. Januar 2002 zusammen mit Albeuve, Neirivue, und Lessoc zur neuen Gemeinde Haut-Intyamon im Distrikt Greyerz, deren Gemeindeverwaltung sich in Albeuve befindet. Der frühere deutsche Name Bubenberg wird heute nicht mehr verwendet.

Montbovon, an der Südspitze des Kantons Freiburg gelegen, grenzt an das Pays d’Enhaut. Der Ort Montbovon, dessen Name mehrfach geändert wurde erscheint erstmals in der Mitte des 13. Jahrhunderts in Dokumenten im Jahre 1255. Der Ortsname unterlag mehrfachen Abänderung von Montbovonis über Montisbovonis, Monbovon, Mons Bovum, Mons Bovarium und Mont Bovon. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass es sich bei dessen Ursprung um Mont de Bovon handelt, benannt nach dem Namen einer Greyezer Familie des 12. Jahrhunderts. Der Name Bovo stammt vom Germanischen Bôban ab und bedeutet junger Knabe. Der deutsche Name Montbovons lautete früher deshalb auch Bubenberg oder bis 1492 Boemberg.

Die Gemeinde unterlag anfänglich dem Herzogtum Greyerz, wurde Freiburgisch nach dessen Aufteilung und, nach Aufhebung der Vogtei, Bestandteil des Bezirks Greyerz. Das erste Dorf entstand oberhalb der Saane-Felsen, am Standort der heutigen Sägerei. Nach einer Pest-Epidemie wurde ein Teil der Häuser abgebrannt um eine Verbreitung der Seuche zu vermeiden. Das Dorf wurde später am heutigen Standort neu aufgebaut. Die ursprüngliche Verbindung zwischen dem Gessenay (Saanenland), dem Pays d’Enhaut und den Ufern des Genfersees erfolgte über den Passübergang Montbovon – Allières – Col de Jaman – Genfersee. So zogen während mehreren Jahrhunderten Maultier- und Pferdekarawanen mit Handelsware durch Montbovon.

Die Bewohner von Montbovon waren zuerst dem Kirchenbezirk von Broc, danach bis 1621, der Pfarrgemeinde Albeuve angeschlossen. Sie bauten innerhalb fünf Jahrhunderten zwei Kirchen und drei Kapellen: 1515 die erste Kapelle Sankt Grat gewidmet, 1621 die erste Kirche, 1721 die Sankt Marie – Madeleine Kapelle in Allières, 1897 die heutige Kirche und schliesslich 1941 das Oratorium de la Gaulaz, eine kleine Kapelle zu Ehren von Notre Dame de la Paix. Im Februar 1990 zerstörte ein Erdrutsch die Kapelle in Allières. Diese wurde 1996 neu errichtet. 2002 entstand nach der Fusion der vier Gemeinden Montbovon, Lessoc, Neirivue und Albeuve die neue Gemeinde Haut-Intyamon.

Montbovon, in einer Bergzone gelegen, besitzt trotz seiner ca. 19,8 km² grossen Fläche (an 13. Stelle der Freiburger Gemeinden), nur wenig ebenen Boden. Auf die Gesamtoberfläche fallen ca. 14 km² auf Wiesen- und Weideland, ca. 2,5 km² auf Wald und 3,2 km² auf unfruchtbaren Boden. Der karge, dünnschichtige Boden, welcher häufig Felsen vorstehen lässt, ist für den Ackerbau nicht geeignet. Das Klima ist besonders im Winter und bei Ruhlyio-Wind (lokaler Südwind) äusserst rau. Die günstige geographische Lage ermöglicht beste Verbindungen per Strasse und Bahn mit dem Greyerzerland, dem Pays d‘Enhaut und der Montreux-Region.

Am Ende des Intyamon-Tals, eingebettet zwischen dem Lac de Lessoc und dem Fuss der Corjon-Pyramide, liegt der Ort Montbovon. Das kleine Dorf, nördlich einer Bergkette gelegen befindet sich am Ausgang des La Tine Engpasses.

An offiziellen Gebäuden existieren die Kirche, das Schulhaus, zwei Kapellen, ein Hotel-Restaurant, eine Käserei, ein Lebensmittelgeschäft, vier Bahnstationen und eine Niederlassung der Raiffeisenbank. Die Häuser wurden nicht in Fluchtlinie gebaut. Beim Baustil handelt es sich grösstenteils um Betonkonstruktionen bis Mittelhöhe wobei als Oberteilmaterial Holz verwendet wurde. Mehrere Häuser wurden in Chalet-Stil und vorwiegend mit gebräuntem Holz erstellt. An Vereinen und Verbänden gibt es eine Blasmusikkapelle, einen gemischten Chor, den Schützenverein, Verkehrsverein, Ski-Club, die Jungmannschaft, den Milchverband und die Viehzüchter-Vereinigung.

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